aktualisiert am 15. April 2025
Die Küche ist das Herzstück jedes Zuhauses – ein Ort zum Kochen, Genießen, aber auch zum Zusammensein. Doch gerade bei der Einrichtung schleichen sich häufig Fehler ein, die später den Alltag erschweren. Du planst gerade Deine Küche oder willst sie optimieren? Dann lies jetzt weiter – hier erfährst Du, welche Einrichtungsfehler Du unbedingt vermeiden solltest und wie Du Deine Küche wirklich funktional und gemütlich gestaltest.
1. Fehlende Arbeitsfläche – zu wenig Platz zum Arbeiten
Einer der häufigsten Fehler: Es wird zu wenig Platz zum Arbeiten eingeplant. Herd und Spüle sind da, aber dazwischen fehlt die Fläche für die Zubereitung.
Tipp:
Plane mindestens 80–120 cm Arbeitsfläche zwischen Spüle und Herd ein. So hast Du genug Raum zum Schneiden, Abstellen und Kochen.

Besser machen:
- Nutze ausziehbare Arbeitsplatten oder Schneidbretter über Spülen
- In kleinen Küchen: Wandklapptische oder mobile Küchenwagen integrieren
2. Falsche Anordnung – das Arbeitsdreieck ignoriert
Das klassische Arbeitsdreieck besteht aus Herd, Spüle und Kühlschrank. Diese drei Punkte sollten in einem logischen, kurzen Weg zueinander stehen – sonst wird das Kochen schnell zum Dauerlauf.
Die ideale Anordnung:
Element | Optimaler Abstand |
---|---|
Herd – Spüle | 90–150 cm |
Spüle – Kühlschrank | 90–210 cm |
Herd – Kühlschrank | 120–270 cm |
Tipp: Versuche, Wege kurz zu halten und logisch zu planen – besonders bei offenen Küchen ein Muss!
3. Unzureichende Beleuchtung – Arbeiten im Halbdunkeln
In vielen Küchen gibt es nur eine Deckenleuchte. Für präzises Arbeiten reicht das nicht.
Was Du brauchst:
- Arbeitsflächenbeleuchtung (z. B. LED-Leisten unter Oberschränken)
- Zonenlicht über der Spüle, dem Herd und Esstisch
- Warmweißes Licht für eine gemütliche Atmosphäre, neutralweißes Licht für funktionale Bereiche
4. Zu wenig Steckdosen – der Klassiker
Du willst Mixer, Wasserkocher und Kaffeemaschine gleichzeitig nutzen – und plötzlich reichen die Steckdosen nicht.
Lösung:
Plane lieber zu viele als zu wenige Steckdosen ein.
Optimal sind:
- 2–3 über der Arbeitsfläche
- 1–2 am Esstisch oder der Kücheninsel
- Separate Steckdosen für Kühl- und Gefriergeräte

Tipp: Installiere versenkbare Steckdosenleisten oder USB-Steckdosen für mehr Flexibilität.
5. Zu hohe oder zu niedrige Arbeitsplatten
Küchenarbeit soll bequem sein. Wenn Du Dich ständig bücken oder recken musst, ist die Höhe falsch.
Richtwerte für die Arbeitsplattenhöhe:
Körpergröße | Empfohlene Höhe |
---|---|
Unter 165 cm | ca. 85 cm |
165–175 cm | ca. 90 cm |
Über 175 cm | ca. 95 cm |
Tipp: Miss den Abstand zwischen Ellbogen und Boden, ziehe 15 cm ab – das ergibt Deine ideale Arbeitshöhe.
6. Zu wenig Stauraum – Chaos garantiert
Ohne durchdachten Stauraum wird selbst die größte Küche schnell unübersichtlich.
Typische Fehler:
- Keine Auszüge, sondern nur Schranktüren
- Unnutzbare Ecken
- Keine Trennsysteme in Schubladen
Besser machen:
- Auszugssysteme statt Einlegeböden
- Apothekerschränke und Eckkarussells
- Hängeschränke bis zur Decke
- Deckelhalter, Besteck-Einsätze und Gewürz-Organizer

7. Müllsystem vergessen
Müll ist kein schönes Thema, aber ein wichtiges. Ein fehlgeplantes System nervt jeden Tag aufs Neue.
Lösung:
Plane ein Mülltrennsystem unter der Spüle ein – mit 2 bis 4 Behältern für Rest-, Bio-, Verpackungs- und Papiermüll.
8. Keine Sitzgelegenheit – verschenkter Wohlfühlfaktor
Wenn Du Platz hast, integriere eine kleine Sitzecke oder einen Tresen. Hier kann man gemeinsam Kaffee trinken oder helfen beim Kochen.
Tipp:
- Kücheninseln mit Barhockern
- Ausklappbare Tische für kleine Räume
9. Materialien ohne Alltagstauglichkeit
Weiße Hochglanzfronten sehen toll aus – bis Du zum dritten Mal am Tag Fingerabdrücke wegwischst.
Besser geeignet sind:
- Matte Fronten
- Anti-Fingerprint-Oberflächen
- Pflegeleichte Materialien wie Schichtstoff oder Melaminharz
10. Planung ohne Alltagstest
Oft wird die Küche am Reißbrett geplant – aber niemand „läuft“ sie vorher durch. Dabei zeigen sich erst im Alltag viele Schwächen.
Tipp:
Nutze Online-Tools oder markiere in einem leeren Raum die geplante Anordnung mit Klebeband.
Stell Dich an Herd, Spüle und Kühlschrank – spürst Du, wo Du anstößt?
Zusätzliche Tipps für eine durchdachte Kücheneinrichtung
- Wandhaken oder Magnetleisten für Messer und Küchenutensilien
- Schiebetüren für beengte Räume
- Individuelle Zonen für Vorräte, Kochgeschirr und Kleingeräte
- Leicht zugängliche Schubladen für häufig genutzte Dinge
- Lüftung nicht vergessen: Dunstabzugshaube richtig dimensionieren
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viele Steckdosen sollte ich in der Küche einplanen?
Mindestens 5–7 Steckdosen in der Küche sind empfehlenswert – mehr, wenn Du viele Elektrogeräte nutzt.
Welche Küchenform ist die beste?
Das hängt vom Raum ab. L-Küchen sind sehr beliebt, bei offenen Räumen bietet sich eine Kücheninsel an. In engen Räumen eignet sich die einzeilige Küche.
Was kostet eine ergonomisch geplante Küche?
Das variiert stark. Für eine funktionale, individuell angepasste Küche solltest Du ab 5.000 bis 10.000 Euro einplanen – nach oben ist viel Luft.
Eine Küche sollte nicht nur gut aussehen – sie muss funktionieren. Mit etwas Planung, klaren Zonen und alltagstauglichen Lösungen vermeidest Du typische Fehler und machst Deine Küche zum Lieblingsort in Deinem Zuhause. Denk bei der Einrichtung nicht nur ans Design – sondern an Dich, Deine Familie und Eure Gewohnheiten. So wird aus einer Küche ein echtes Wohlfühlzimmer.