aktualisiert am 22. Mai 2025
Du hast im Garten ein neues Hochbeet gebaut, vielleicht eine schicke Sitzbank oder ein Gartenhäuschen gezimmert – aber jetzt stellt sich die große Frage: Wie mache ich das Holz wetterfest? Denn Sonne, Regen, Schnee und Frost setzen deinem Werk ordentlich zu, wenn du es nicht richtig schützt. Und da draußen nichts ewig hält, ist der richtige Holzschutz Gold wert. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Holz dauerhaft wetterfest machst – mit Tipps aus der Praxis, die sich wirklich bewährt haben.
Warum muss Holz im Außenbereich geschützt werden?
Holz ist ein wunderbares Material – natürlich, warm, vielseitig. Aber es ist eben auch empfindlich. Besonders draußen ist es ständig der Witterung ausgesetzt: UV-Strahlen bleichen es aus, Regen sorgt für Feuchtigkeit, und Temperaturschwankungen lassen es arbeiten.
Wenn du Holz nicht behandelst, kann es:
- aufquellen und reißen
- Schimmel und Fäulnis ansetzen
- grau und spröde werden
- seine Stabilität und Tragfähigkeit verlieren
Gerade bei tragenden Konstruktionen wie Carports oder Terrassen ist das keine Kleinigkeit. Selbst dekorative Objekte wie Blumenkästen oder Rankhilfen leiden sichtbar, wenn der Schutz fehlt. Und das ärgert dich spätestens dann, wenn du alles nach zwei Jahren wieder abschleifen oder sogar neu bauen musst.
Welche Holzarten eignen sich gut für draußen?
Nicht jedes Holz ist gleich – das wirst du spätestens merken, wenn du im Baumarkt zwischen Lärche, Fichte und Bangkirai stehst. Einige Hölzer bringen von Natur aus bessere Widerstandskraft mit als andere.
Bevor wir auf die Schutzmaßnahmen eingehen, hier ein Überblick über typische Hölzer für den Außenbereich:
Holzart | Witterungsbeständig? | Besonderheiten |
---|---|---|
Lärche | gut | harzhaltig, langlebig, beliebt im Gartenbau |
Douglasie | gut | rötlich, widerstandsfähig, schöne Optik |
Fichte/Tanne | mäßig | preiswert, aber schutzbedürftig |
Kiefer | mäßig | weich, arbeitet stark, benötigt Lasur |
Bangkirai | sehr gut | tropisch, schwer, sehr wetterfest |
Eiche | sehr gut | hart, dauerhaft, neigt zu Rissbildung |

Wenn du noch nichts gebaut hast, lohnt sich also der Blick auf die Holzart. Tropenhölzer sind sehr widerstandsfähig, aber aus ökologischer Sicht nicht immer erste Wahl. Regionale Alternativen wie Lärche oder Douglasie sind für viele Gartenprojekte völlig ausreichend – wenn du sie richtig schützt.
Holz wetterfest machen – diese Möglichkeiten gibt’s
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Wie schützt du das Holz, das bereits draußen steht oder bald draußen stehen soll? Es gibt nicht den einen Weg, sondern mehrere Möglichkeiten – je nachdem, was du genau vorhast.
Holzlasur – Schutz und Optik in einem
Eine der beliebtesten Methoden ist das Lasieren. Eine gute Holzlasur dringt tief in die Poren ein, schützt vor Feuchtigkeit und lässt das Holz trotzdem atmen.
Du kannst wählen zwischen:
- Dünnschichtlasur: zieht tief ein, blättert nicht ab, muss aber öfter erneuert werden
- Dickschichtlasur: bildet einen stärkeren Film, hält länger, neigt aber zum Abblättern bei Rissen
Ich persönlich verwende gern eine wasserbasierte Dünnschichtlasur für Zäune, Hochbeete und Gartenmöbel. Der Vorteil: einfache Verarbeitung und kein starker Geruch.
Tipp: Achte auf UV-Schutz! Nicht alle Lasuren schützen zuverlässig vor Sonnenstrahlen – und das ist oft der Hauptgrund für Vergrauung.
Holzöl – für natürliche Optik und Pflege
Wenn du den natürlichen Charakter deines Holzes erhalten möchtest, ist Holzöl eine tolle Option. Besonders bei Terrassendielen, Sichtschutzzäunen oder Möbeln aus Lärche oder Bangkirai ist Öl beliebt.
- Natürlicher und ökologischer Schutz für Innen und Außen ohne Zusatzstoffe
- Perfekt für Holz, Klinker, Beton, Metall u.v.m.
*Anzeige/Affiliate Link! Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Bild: Amazon Product Advertising API
Es schützt vor Feuchtigkeit, verhindert das Austrocknen und bringt die Maserung schön zur Geltung. Allerdings musst du regelmäßig nachölen – bei stark beanspruchten Flächen mindestens einmal im Jahr.
Hier mein Tipp aus dem Alltag: Trage Öl immer mit dem Pinsel und in Faserrichtung auf. So arbeitest du das Öl tief ins Holz ein und bekommst ein gleichmäßiges Ergebnis.
Holzfarbe – wenn’s bunt sein darf
Wenn du deinem Garten ein bisschen Farbe verpassen willst, ist eine Wetterschutzfarbe eine gute Wahl. Sie überdeckt das Holz zwar komplett, schützt es aber sehr effektiv – ideal für Gartenhäuser, Zäune oder Spielgeräte.
Wichtig ist eine atmungsaktive Farbe, die Feuchtigkeit rauslässt, aber nicht rein. Sonst kann es unter dem Farbfilm faulen.
So gehst du Schritt für Schritt vor
Bevor du zur Lasur oder zum Öl greifst, kommt die Vorbereitung. Und glaub mir: Ohne gründliche Vorbereitung bringt auch der beste Anstrich nichts.
Hier zeige ich dir die einzelnen Schritte in der richtigen Reihenfolge:
1. Holz reinigen
Bevor du überhaupt an den Pinsel denkst, sollte das Holz sauber und trocken sein. Entferne groben Schmutz, Moos, Staub oder alte Anstriche. Bei vergrautem Holz kann ein Holzreiniger oder eine Holzauffrischung helfen.
2. Schleifen
Das ist der wohl wichtigste Schritt – auch wenn er lästig ist. Durch das Schleifen entfernst du lose Fasern und sorgst für eine gleichmäßige Aufnahme der Schutzmittel. Schleife immer in Faserrichtung und verwende am besten Körnung 80 bis 120.
Tipp: Bei altem Holz vorher auf Splitter achten – sonst macht das Streichen wenig Freude.
3. Grundierung (optional)
Bei sehr saugfähigem Holz kann eine Holzgrundierung sinnvoll sein. Sie verhindert das „Wegtrinken“ der Lasur und sorgt für bessere Haftung. Gerade bei Fichte und Tanne lohnt sich dieser Schritt.
4. Anstrich auftragen
Jetzt kommt der eigentliche Holzschutz: Trage Lasur, Öl oder Farbe mit einem guten Pinsel oder einer Rolle auf – je nach Fläche. Arbeite zügig und gleichmäßig, damit keine Nasen entstehen.
Je nach Produkt sind zwei bis drei Schichten nötig. Zwischen den Schichten immer gut trocknen lassen.
Was du auf keinen Fall tun solltest
Ich sehe es leider oft genug: Schnell mal gestrichen, Hauptsache Farbe drauf. Doch gerade bei Gartenholz führt das oft zu Problemen.
Diese Fehler solltest du vermeiden:
- Streichen bei feuchtem Holz → die Feuchtigkeit bleibt eingeschlossen
- Falsche Produkte für draußen verwenden → Innenlasuren schützen nicht vor UV und Regen
- Auf unbehandeltes Nadelholz verzichten → es ist besonders anfällig
- Schleifen vergessen → der Schutz kann nicht richtig eindringen
Wenn du dir also die Mühe machst, dann mach’s gründlich – dein Garten wird es dir danken.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema „Holz wetterfest machen“
Wie lange muss der Holzschutz trocknen?
Je nach Produkt mindestens 12 Stunden, besser 24. Lies immer die Angaben auf der Verpackung und beachte Luftfeuchtigkeit und Temperatur.
Kann man lasiertes Holz später ölen?
Nicht ohne weiteres. Lasuren bilden eine Schicht – die müsste vorher komplett abgeschliffen werden. Öl braucht rohes, saugfähiges Holz.
Wie erkenne ich, ob mein Holzschutz noch wirkt?
Ein Wassertropfen-Test hilft: Wenn das Wasser abperlt, ist noch Schutz vorhanden. Zieht es schnell ein, wird’s Zeit für eine neue Behandlung.
Checkliste: So machst du dein Holz wetterfest
- Holz reinigen und trocknen lassen
- Gründlich in Faserrichtung schleifen
- (Optional) Grundierung auftragen
- Lasur, Öl oder Farbe auswählen – passend zum Projekt
- In Faserrichtung auftragen, 2–3 Schichten
- Zwischen den Schichten gut trocknen lassen
- Regelmäßige Nachbehandlung einplanen
Wenn du dir für dein nächstes Projekt eine ordentliche Portion Langlebigkeit sichern willst, lohnt es sich, ein bisschen Zeit in den richtigen Holzschutz zu investieren. Es ist wie mit gutem Werkzeug: Einmal ordentlich gemacht – und du hast lange Freude daran.