aktualisiert am 9. Mai 2025
Kennst du das auch? Du hast Lust auf ein neues Projekt, aber dein improvisierter Arbeitsplatz raubt dir den letzten Nerv. Wackelig, zu klein oder einfach unpraktisch – eine schlechte Werkbank kann jeden Heimwerker ausbremsen. Genau deshalb zeige ich dir hier, wie du selbst eine stabile Werkbank bauen kannst – ohne unnötigen Aufwand, aber mit maximalem Nutzen.
Planung: Diese Fragen solltest du dir vor dem Bau stellen
Bevor du einfach drauflos baust, solltest du dir ein paar Gedanken machen. Je besser du planst, desto besser passt die Werkbank später zu deinem Raum und deinen Projekten. Ich spreche da aus Erfahrung – meine erste Werkbank war ein Zentimeter zu breit für die Kellertür …
Diese Fragen helfen dir beim Planen:
- Wo steht die Werkbank später? (Innenraum, Gartenhaus, Garage?)
- Wie viel Platz hast du zur Verfügung?
- Welche Arbeitshöhe ist für dich ergonomisch?
- Möchtest du Rollen, Schubladen oder Steckdosen integrieren?
- Welche Werkzeuge nutzt du am häufigsten – und brauchen sie spezielle Halterungen?
Wenn du diese Punkte durchgehst, wirst du schnell merken, wie dein perfekter Arbeitsplatz aussehen soll. Ich persönlich schwöre auf eine Kombination aus viel Ablagefläche und einer stabilen Platte, auf der ich auch mal hämmern kann.
Materialliste: Was du zum Werkbank-Bau brauchst
Die Auswahl der Materialien hängt davon ab, wie massiv deine Werkbank werden soll. Für die meisten Anwendungen reicht Bauholz aus dem Baumarkt – du musst nicht zwingend teures Hartholz kaufen. Wichtig ist vor allem: stabil, langlebig und gut verschraubt.
Hier eine typische Materialliste für eine klassische Heimwerker-Werkbank (Maße ca. 160 x 80 cm):
| Material | Menge | Hinweis |
|---|---|---|
| Kanthölzer (z. B. 70×70 mm) | 4–6 Stück | Für Beine und Rahmen |
| OSB- oder Multiplexplatte | 1–2 Platten | Für Arbeitsfläche und Zwischenboden |
| Holzschrauben (5–6 mm) | ca. 50 Stück | Für die Konstruktion |
| Winkelverbinder / Flachverbinder | je nach Bedarf | Für zusätzliche Stabilität |
| Holzleim | 1 Tube | Für Verbindungen |
| Rollen (optional) | 4 Stück | Bei Bedarf beweglich gestalten |

Je nach Bauart brauchst du noch eine Lochplatte, Schubladenauszüge oder Steckdosenleisten – hier kannst du kreativ werden und die Werkbank auf deine Bedürfnisse zuschneiden.
Der Aufbau: So gehst du Schritt für Schritt vor
Sobald du das Material beisammen hast, kannst du loslegen. Für den Bau brauchst du keine Profi-Ausstattung – eine Handkreissäge, ein Akkuschrauber, eine Wasserwaage und ein Zollstock reichen völlig. Ich arbeite gern mit einfachen Mitteln – und zeige dir hier, wie du auch ohne Werkstatt deine Werkbank umsetzen kannst.
1. Rahmen bauen
Zuerst baust du das Grundgerüst. Lege dir dafür vier Kanthölzer als Beine bereit und verbinde sie oben und unten mit Querstreben. Die Winkelverbinder sorgen für zusätzliche Stabilität. Achte unbedingt darauf, dass alles im rechten Winkel sitzt – sonst wird deine Werkbank später kippelig.
2. Arbeitsplatte aufsetzen
Jetzt kommt die Platte oben drauf. Ich nutze gern Multiplex, weil sie sich nicht so schnell verzieht und ordentlich was aushält. Schraube sie von oben durch den Rahmen – aber nicht zu knapp am Rand, sonst reißt das Holz. Wenn du eine zweite Platte als Ablage möchtest, schraube diese etwa 20 cm über dem Boden auf zusätzliche Querstreben.
3. Extras montieren
Jetzt kannst du kreativ werden: Rollen drunter, Lochplatte an die Rückwand, eine Steckdosenleiste an die Seite oder ein Schraubstock auf die Platte. Ich hab mir sogar eine magnetische Werkzeugleiste montiert – spart Zeit und Nerven beim Suchen.
Eine Werkbank ist immer ein bisschen im Wandel – bau sie ruhig erstmal schlicht und ergänze später, was du brauchst.
Tipps für die perfekte Arbeitshöhe
Ein ganz entscheidender Punkt ist die richtige Höhe deiner Werkbank. Ist sie zu niedrig, schmerzt der Rücken – ist sie zu hoch, leidet die Präzision. Als Faustregel gilt:
Arbeitsplatte = deine Körpergröße – ca. 10–15 cm
Wenn du also 180 cm groß bist, sollte die Platte etwa 85–90 cm hoch sein. Ich hab meine auf 90 cm gebaut und bin damit sehr zufrieden – aber das ist natürlich Geschmackssache. Teste am besten vorher mit einem Tisch und probier aus, was sich richtig anfühlt.
Werkbank mit oder ohne Rollen?
Diese Frage bekomme ich oft gestellt – und meine Antwort lautet: Kommt drauf an! Wenn du die Werkbank häufig verschieben willst oder den Raum multifunktional nutzt, sind Rollen mit Feststellbremse Gold wert. Sie machen dich flexibel, solange die Bank trotzdem stabil steht.
In meiner Garage hab ich beides: Eine fest montierte Werkbank an der Wand und eine mobile für größere Projekte. Du musst also nicht gleich alles auf einmal umsetzen – manchmal ergibt sich der Bedarf erst im Alltag.
Ordnung schaffen: So nutzt du den Platz optimal
Eine Werkbank ist mehr als nur eine Platte auf vier Beinen. Sie ist dein Zentrum, deine Kommandozentrale. Wenn du den Platz klug nutzt, sparst du dir viel Hin- und Hergerenne. Ich habe mir deshalb unter der Arbeitsplatte eine Schublade eingebaut – für Bits, Schrauben und Kleinkram. Oben hängt mein Zollstock, seitlich die Wasserwaage.

Hier ein paar Ideen, wie du deinen Werkbankplatz optimieren kannst:
- Lochplatte mit Haken für Werkzeuge an der Rückwand
- Seitlich montierte Behälter für Schrauben
- Aufsatz mit Fächern für Kleinteile
- Magnetleisten für Schraubenzieher oder Bohrer
- LED-Leiste für gutes Licht über der Platte
Je mehr du direkt griffbereit hast, desto effizienter arbeitest du. Und du wirst sehen – ein aufgeräumter Arbeitsplatz macht auch mental einen Unterschied.
FAQ – Häufige Fragen zum Werkbankbau
Wie lange dauert der Bau einer Werkbank?
Mit ein bisschen Übung und dem richtigen Material kannst du an einem Wochenende durch sein – inklusive Zuschnitt und Aufbau.
Brauche ich teures Werkzeug für den Bau?
Nein. Ein Akkuschrauber, eine Säge und eine Wasserwaage reichen völlig. Du musst kein Profi sein, nur ein bisschen sorgfältig arbeiten.
Welche Platte eignet sich am besten für die Arbeitsfläche?
Ich empfehle Multiplex oder eine starke OSB-Platte – sie sind stabil, langlebig und leicht zu bearbeiten.
Checkliste: Werkbank selber bauen
Zum Schluss bekommst du noch eine praktische Übersicht, mit der du Schritt für Schritt durch dein Projekt kommst:
- Standort festlegen und Maße planen
- Materialliste schreiben und alles besorgen
- Rahmen aus Kanthölzern bauen
- Arbeitsplatte zuschneiden und verschrauben
- Zwischenablage und Extras ergänzen
- Werkzeuge und Zubehör organisieren
- Werkbank regelmäßig auf Stabilität prüfen
Deine Werkbank – dein Projekt
Wenn du deine eigene Werkbank baust, schaffst du nicht nur eine stabile Basis für alle kommenden Projekte, sondern lernst auch eine Menge dazu. Du wirst merken: Schon nach dem ersten Schraubenziehergriff fühlst du dich wie der Chef in deiner Werkstatt. Und das Beste daran – du kannst sie jederzeit erweitern, umbauen oder anpassen.

