aktualisiert am 9. Juli 2025
Kennst du das? Das Haus ist schick renoviert, der Vorgarten gepflegt – und dann sticht dieses alte, verwitterte Garagentor ins Auge wie ein vergessener Farbklecks. Egal ob Metall oder Holz: Ein neues Finish für dein Garagentor kann das Gesamtbild enorm aufwerten – und das ganz ohne Profi. Ich zeig dir, wie du dein Garagentor richtig bemalst, worauf du achten musst und welche Fehler du vermeiden solltest.
Warum du dein Garagentor streichen solltest
Vielleicht fragst du dich, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Ganz ehrlich: Ja, unbedingt! Denn ein frisch gestrichenes Tor sieht nicht nur schöner aus, sondern schützt das Material auch vor Witterung, Rost oder Holzschäden. Vor allem bei Metalltoren kann ein neuer Anstrich die Lebensdauer deutlich verlängern.
Außerdem ist es eine dieser Arbeiten, bei denen du schon nach einem Wochenende einen sichtbaren Vorher-Nachher-Effekt hast – und das motiviert ungemein.
Welches Material hat dein Tor?
Bevor du loslegst, solltest du unbedingt klären, aus welchem Material dein Garagentor besteht. Denn davon hängt ab, welche Farben, Grundierungen und Werkzeuge du brauchst. Die häufigsten Varianten sind:
- Stahlblech: Häufig bei Sektionaltoren oder Rolltoren – meist verzinkt.
- Aluminium: Leicht, aber tricky bei der Farbauswahl – nicht jede Farbe hält gut.
- Holz: Klassisch und charmant, aber pflegeintensiv.
- Kunststoff: Weniger verbreitet, meist bei älteren Modellen oder als Verkleidung.
Wenn du dir unsicher bist, hilft ein kleiner Kratztest auf der Rückseite – oder ein Blick in die Unterlagen vom Hersteller. Bei mir war’s ein verzinktes Blech, das schon ordentlich verwittert war.
Die richtige Vorbereitung: Das A und O für ein gutes Ergebnis
Kein Anstrich hält gut ohne gründliche Vorbereitung. Selbst die teuerste Farbe bringt nichts, wenn der Untergrund nicht sauber, trocken und tragfähig ist.
So gehst du am besten vor:
Zuerst solltest du das Tor gründlich reinigen. Das geht am besten mit warmem Wasser, etwas Spülmittel und einem Schwamm. Bei starkem Schmutz hilft ein Hochdruckreiniger – aber nur mit Abstand, sonst drückst du Wasser in Ritzen und Dichtungen.
Anschließend musst du lose Altanstriche, Rost oder abblätternde Farbe entfernen. Das klappt mit einer Drahtbürste, Schleifpapier (Körnung 120–180) oder einem Schleifgerät. Besonders bei Metalltoren darfst du hier ruhig gründlich sein. Roststellen sollten bis aufs blanke Metall freigelegt werden.
Zum Schluss: Abstauben, abwaschen, trocknen lassen. Klingt langweilig, ist aber entscheidend. Ich hab das einmal zu früh überpinselt – der neue Lack hielt genau zwei Monate.
Grundierung – ja oder nein?
Ob du eine Grundierung brauchst, hängt stark vom Untergrund ab. Bei blankem Metall und unbehandeltem Holz ist eine Grundierung Pflicht, bei bereits gestrichenen Toren mit intaktem Anstrich kannst du sie manchmal weglassen.
Für Stahl empfiehlt sich eine rosthemmende Metallgrundierung, für Holz eine tief eindringende Holzgrundierung. Wichtig ist, dass die Grundierung zur späteren Farbe passt – hier hilft ein Blick auf die Angaben des Herstellers.
Wenn du ein Aluminiumtor hast, brauchst du eine spezielle Haftgrundierung für NE-Metalle. Ansonsten blättert die Farbe irgendwann in Fetzen ab – nicht schön.
Die richtige Farbe für dein Garagentor
Jetzt wird’s kreativ – aber nicht zu schnell. Bei der Farbwahl solltest du nicht nur auf den Ton achten, sondern auch auf die technischen Eigenschaften.
Für Metall- und Kunststofftore eignen sich spezielle Acryl- oder Kunstharzlacke, die wetterfest, UV-beständig und stoßfest sind. Für Holztore kannst du zwischen Holzlasuren (lassen die Maserung sichtbar) oder Deckfarben wählen.
Achte auf folgende Eigenschaften:
- Wetterfest & UV-beständig
- Kratzerresistent
- Langzeitelastisch (für Temperaturschwankungen)
- Für außen geeignet
Mein Tipp: Lieber in hochwertige Markenfarbe investieren – der Unterschied bei der Haltbarkeit ist enorm. Und: Matt oder seidenglänzend sehen oft edler aus als Hochglanz.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So streichst du dein Garagentor richtig
Sobald alles vorbereitet ist, kannst du loslegen. Hier kommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der du sicher durchkommst.
1. Arbeitsbereich absichern
Lege Malervlies oder Folie aus und klebe angrenzende Flächen ab. Gerade bei Spritzern auf Pflaster oder Wandputz ärgert man sich später.
2. Grundierung auftragen
Falls nötig, trag die passende Grundierung mit einer Rolle oder einem Pinsel auf. Lass sie vollständig trocknen – oft sind 6 bis 12 Stunden notwendig.
3. Erste Farbschicht auftragen
Nutze eine hochwertige Lackrolle für große Flächen und einen Pinsel für Kanten. Streiche immer in eine Richtung, damit keine Streifen entstehen. Dünn auftragen – lieber zweimal als einmal dick!

4. Zwischenschliff (optional)
Wenn du besonders glatte Ergebnisse willst: Nach der ersten Farbschicht leicht anschleifen (Körnung 220), abstauben und dann die zweite Schicht.
5. Zweite Farbschicht
Wieder sorgfältig auftragen. Lass alles gründlich durchtrocknen – auch wenn es schwerfällt. Die meisten Farben brauchen 24 Stunden für vollständige Aushärtung.
Gerade bei Roll- oder Sektionaltoren: Denk an die Übergänge und beweglichen Teile. Hier empfiehlt sich ein feiner Pinsel, um Farbnasen zu vermeiden.
Wann ist die beste Zeit zum Streichen?
Diese Frage höre ich oft – und sie ist wichtiger, als man denkt. Die idealen Bedingungen zum Streichen findest du bei:
- 15 bis 25 Grad Außentemperatur
- Trockenes Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Kein starker Wind oder Regen in Sicht
Vermeide heiße Tage, denn da trocknet die Farbe zu schnell und es bilden sich unschöne Schlieren. Und bitte nicht streichen, wenn die Sonne direkt aufs Tor knallt – da wird dir der Lack schneller zäh als du gucken kannst.
Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
Auch wenn’s eigentlich simpel klingt: Beim Garagentor-Streichen kann einiges schiefgehen. Hier ein paar typische Fehler aus der Praxis – inklusive Lösung.
Häufige Fehler beim Garagentor-Streichen:
| Fehler | Ursache | Lösung |
|---|---|---|
| Farbe blättert ab | Untergrund war nicht richtig vorbereitet | Gründlich reinigen und anschleifen, ggf. grundieren |
| Streifen oder Nasenbildung | Zu viel Farbe auf einmal | In dünnen Schichten streichen, Lackrolle verwenden |
| Rost kommt wieder durch | Keine Rostschutzgrundierung verwendet | Metallstellen entlacken und mit Rostschutz behandeln |
| Farbe trocknet nicht | Zu kalt oder zu feucht gestrichen | Auf passende Wetterbedingungen achten |
| Lack platzt beim Öffnen ab | Bewegliche Teile wurden nicht beachtet | Gelenke freilassen oder nachbearbeiten |
Am besten: Nimm dir Zeit für die Vorbereitung. Das Streichen selbst ist dann nur noch das Sahnehäubchen.
FAQ – Häufige Fragen zum Garagentor-Streichen
Wie lange hält ein Anstrich am Garagentor?
Bei guter Vorbereitung und hochwertiger Farbe hält ein Anstrich 5–10 Jahre – je nach Witterung und Lage des Tores.
Kann ich auch ein elektrisches Sektionaltor streichen?
Ja, das geht – aber du musst besonders auf die Gelenke und beweglichen Teile achten. Streiche sie nicht komplett zu und öffne das Tor beim Trocknen nicht.
Welche Farbe ist für Kunststoff-Garagentore geeignet?
Hier brauchst du spezielle Haftprimer und Farben für Kunststoff – sonst hält der Anstrich nicht. Lass dich im Fachhandel beraten.
Mehr als nur Kosmetik
Ein neu gestrichenes Garagentor wirkt wie ein frischer Haarschnitt – plötzlich sieht alles gepflegter, ordentlicher und moderner aus. Mit ein bisschen Geduld und der richtigen Vorbereitung kannst du dieses Projekt locker selbst umsetzen. Und vielleicht hast du danach sogar Lust, auch die Gartenhütte oder das Hoftor in Angriff zu nehmen.
Wenn du dein Garagentor gestrichen hast, schreib dir am besten das Datum irgendwo klein auf die Rückseite – so weißt du beim nächsten Mal genau, wie lange der Anstrich gehalten hat. Viel Spaß beim Werkeln!

